"Ein Abendgedicht" von: Dora Wilcox
Die Stille der Stunde brechen Es gibt keinen Ton, keine Stimme, kein Aufsehen; Nur das Quaken von Fröschen,-das Surren Von in Blättern und Blüten versteckten Grillen. Die klaren Umrisse einer Kirchturmspitze Aus einer Masse von Eukalyptusbäumen entspringen Scharf gegen den Himmel,-noch gekippt Mit einem letzten Schimmer von verweilendem Feuer. So feierlich kriechen die Schatten; Auf taubenähnlichen Flügeln flattert die Nacht herab; Lichter funkeln in der kleinen Stadt; Das Tal liegt im stillen Schlaf. So kommt die Dunkelheit, so verblasst das Licht, In all diesen Ligen des Hochseewerfens Das liegt zwischen meiner Heimat und mir, Und schimmern die ganze Nacht zu den Sternen. Und so, meine Geliebte, im Stillen In deinem eigenen Land fallen die Schatten Auf Grasrasen und Gartenmauer, Auf glänzendem Sand und aufgewühltem Meer,- Auf Wegen, die deine Füße niemals betreten werden,- Auf Feldern sollen deine Augen niemals sehen,- Und auf dein neues, mir fremdes Zuhause, Diese stille Stadt der Toten! Ja, die Stille ruht, oh Versuchtes und Wahres, Auf Hand und Herz, auf Lippen und Augen! Auf dir liegt ewiges Schweigen, Auch über Ihnen liegt völlige Finsternis. Wir haben zu viel verloren, als dass wir dich verloren hätten, Doch wir, die wir dich am besten kannten und liebten, Ich wünsche dir eine ewige Ruhe, Die Nacht kam so leise über dich. Friede mit den Schatten! Friede für alle Die arbeiten und weinen, die beten und warten; Bis wir und du eins sind mit dem Schicksal, Und auch auf uns wird die Nacht hereinbrechen!
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